BLOODY SLIP.

Seit einiger Zeit teste ich Alternativen zu Binden, Tampons und Co.
Das Experimentieren macht Spaß, entstand aber eher aus unschönen Situationen oder doofen Begegnungen. Weiterhin mache ich mir schon lange Gedanken über den ökologischen Aspekt und auch die Finanzierung der ganzen Artikel rund um das Thema Frauenhygiene.

Angeblich verbraucht eine Frau durchschnittlich 17.000 Tampons und Binden
in ihrem Leben. / Quelle : www.wunderweib.de
Das geht ins Geld und ist keine gute Sache für die Umwelt. Dazu kommt die Problematik des Toxischen Schocksyndroms, was für viele Mädchen nicht bekannt ist, da die Periode oft verschwiegen oder immernoch tabuisiert wird.

Ausgangsposition für diesen Artikel ist jedoch, dass Du stolz auf Deinen Körper bist, offen über Deinen Zyklus sprechen kannst und wie ich noch nicht ganz zufrieden mit der Lösung von Tampons bist. Den moralischen Aspekt der Menstruation und den Umgang in der Gesellschaft behandele ich unter anderem in meinem Artikel : Menstruation
Aber hier geht es nur um die neue Erfindung der Menstruationshöschen, Periodenslip oder Regelunterwäsche. Viele Namen und noch nicht so viele Anbieter, wie ich herausfand. Der bekannteste ist THINX und bei DEAR KATE gibt es die ähnliche Technik/Materialverabeitung, nur etwas günstiger. Schau mal, was für Dich besser passt.

Ich habe, bevor ich mich für DEAR KATE entschied, meine Krankenkasse zu Rate gezogen und gefragt, ob sie mich dabei finanziell unterstützen möchten. Leider hat eine Sachbearbeiterin diese Anfrage, mit einer ziemlich schnöden Aussage, abgelehnt. Macht nichts – vorerst – die Welt ist noch nicht so weit, dachte ich mir und bestellte zwei Slips für jeweils ca 35$.

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Den ganz so krassen Weg bin ich nicht gegangen, denn wie manche vielleicht wissen,
benutzte ich schon lange das MENSTRUATIONSCUP von ME LUNA, aber war eben noch nicht hundert prozentig zufrieden, was den Comfort angeht. Irgendwie scheint es nicht richtig zu passen, so dass es manchmal „daneben“ läuft und ich dann auf eine Binde nicht verzichten kann. Gelegentlich benutze ich somit Tampons (aus dem Bioladen) oder auch, wenn ich „überrascht“ werde, Binden. Wie vor ein paar Monaten :
Wir waren auf dem Weg zu einem Festival in Hamburg und da merkte ich, dass ich meine Regel bekam. So ging ich zu Edeka und musste mir gleich einen Kommentar, zu meinem Artikel auf dem Kassenband, anhören. Ähnliches passierte Anfang des Jahres, als ich Slipeinlagen kaufte. Beide Male : Männer. Äußerst ungünstig, denn so macht ihr es Frauen immer schwerer. Mir nicht, manchen gestandenen Frauen vielleicht auch nicht, aber verunsicherte Mädchen oder Frauen.

dearkateIch kann es nicht oft genug betonen, aber : steht zu Eurem Körper und seid froh, dass er gesund ist, regelmäßig entgiftet und strahlt dieses Glück aus, so dass keiner in Euren Schutzraum eindringen kann.
Wer die Möglichkeit hat, bittet vielleicht sogar seinen Freund, Bruder oder Vater darum einkaufen zu gehen, damit die Männer, bei denen es noch nicht angekommen ist, auch mal aufwachen und den nötigen Respekt eventuell wiederfinden.

In zwei wunderschönen Papierumschlägen erhielt ich nun die Unterhosen und wartete, mal wieder sehnsüchtig, auf die nächste Periode. Dummerweise war es grad ein Tag, an dem ich auf dem Hundeplatz war um an einem Workshop teilzunehmen. Ich hatte große Erwartungen an die dearkates, aber musste relativ schnell feststellen, dass man mit dem Gefühl klarkommen muss, dass es läuft und auch irgendwann riecht. Somit war ich die ganze Zeit damit beschäftigt die Toilette aufzusuchen um sicherzustellen, dass das Blut nicht auch die nächste Schicht meiner Kleidung erreicht hatte.

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Nun das war der erste Kontakt, die erste Erfahrung, das erste Herantesten. Aber dadurch, dass ich mir bewusst zwei Unterhosen bestellte, konnte ich sie am Tag wechseln. Perfekt wären vier bis fünf, aber ist dann der ökologische Vorteil noch gewährleistet, weil man dann ja dementsprechend oft waschen muss?

Ich denke für mich ist die Mischung perfekt. Die Tasse, der Tampon, das Höschen und der Schwamm. Denn was ist, wenn ich Sport machen oder schwimmen gehen möchte?

Dadurch, dass wir enorm hohe Kosten durch Einweg-Hygieneartikel haben, steigt in mir natürlich noch mehr der Ehrgeiz Dinge zu finden, die Frauen finanziell entlasten. Wir gehen da einen ganz guten Weg, dennoch ist auch der Mentruationsslip noch nicht die perfekte Lösung für mich und wird leider auch nicht subventioniert vom Staat oder der Krankenkasse. Ich meine wir bekommen in Zukunft Marihuna auf Rezept. Da sollte es wohl längst an der Zeit sein, dass Frauen bei ihren monatlichen Päckchen oder eben einmalig angeschafften Artikeln, finanzielle Hilfe erfahren.

In Italien wird immerhin darüber diskutiert, dass Frauen bis zu 3 Tage bezahlten zuhause bleiben dürfen. In Japan, Taiwan, Südkorea und Indonesien praktizieren dieses Entgegenkommen schon teilweise seit 1947. / Quelle : EditionF

In 1986, Gloria Steinem wrote that if men got periods, they “would brag about how long and how much”: that boys would talk about their menstruation as the beginning of their manhood, that there would be “gifts, religious ceremonies” and sanitary supplies would be “federally funded and free”. I could live without the menstrual bragging – though mine is particularly impressive – and ceremonial parties, but seriously: Why aren’t tampons free?

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Schreibt mir doch, wie ihr die Tage gestaltet und auch was für Erfahrungen ihr gemacht habt. Ob lustige, blöde oder wertvolle, ich freue mich über einen regen Austausch.

Eure Cee